Beamen geht nicht nur auf der Enterprise

Kapitel 1 – Camping-Urlaub

Camping-Urlaub ist wunderschön, und das hier ist eine herrliche Gegend! Wenn ich früh aus dem Zelt trete, sehe ich einen breiten Fluss mit einigen Schiffen. Auf der anderen Seite ist ein großer Berg, unten führt eine Straße entlang. Als ich heute aufwache, denke ich noch kurz an meinen Traum. In diesem Traum ging es um das Beamen und ich lache leise. Heute nutze ich den Tag, um den Berg zu erklimmen. Am Abend bin ich hungrig, aber auch etwas müde. Im Biergarten gegenüber von dem Zeltplatz sind alle Tische besetzt.

An einem Tisch sitzt eine Frau alleine; ich trete auf den Tisch zu. „Ist hier noch ein Platz frei?“ frage ich freundlich. Die Frau nickt und ich setze mich zu ihr. Wir kommen schnell ins Gespräch. Ich erzähle ihr, dass ich alleine reise und dass meine Tour durch das ganze Land geht. Ich bestelle mein Lieblingsessen – Schnitzel mit Pommes – und ein Bier. Sie erzählt mir einiges von sich, auch sie reist alleine. Nach dem Essen reden wir noch sehr lange, unsere Interessen ergänzen sich scheinbar prima. Nach ein paar Stunden bringt der Kellner die Rechnung, da der Biergarten jetzt schließt. Ich bin erstaunt, wie spät es schon ist. Sie lädt mich auf ihr Zimmer im Landgasthof ein, sie hat dort noch eine Flasche Wein und möchte diese mit mir trinken. Da kann ich natürlich nicht nein sagen.

Auf ihrem Zimmer öffne ich die Flasche Wein. Während ich dann kurz im Bad bin, schenkt sie den Wein in ein paar Pappbecher ein. Wir stoßen mit diesen an und ich mache „Kling“, als ob man etwas hört – wir lachen beide. Der Wein schmeckt gut, hat aber einen merkwürdigen Nachgeschmack. Sie erzählt mir etwas, aber ich kann dem Gespräch nicht mehr folgen, ich werde auf einmal total müde und dann klappe ich auch schon zusammen.

Als ich erwache liege, ich gefesselt auf einem seltsamen Tisch. Es stehen drei Männer im Raum. Als sie merken, dass ich wach bin, kommen sie zu mir an den Tisch. 

„Hallo, na endlich wach!“ sagt einer der Männer. Er trägt einen weißen Kittel.

Ich brülle: „Was wollt ihr von mir? Macht mich sofort los!“

Die Männer lachen nur, und der Kittelmann sagt: „Wir brauchen einen Freiwilligen, und der bist du. Ein allein Reisender, den niemand vermisst.“

„Seit ihr Organräuber, was wollt ihr?“

„Ach nein, wir sind Forscher und haben einen Apparat zum Beamen gebaut.“

„Zum Was?“ frage ich erstaunt.

„Zum Beamen, so wie bei Raumschiff Enterprise.“

„Ihr wollt mich wohl veralbern, ist das hier die Sendung mit der versteckten Kamera?“

Der Kittelmann verneint: „Nein, wir können wirklich beamen.“

„Ich bin doch nicht euer Versuchskaninchen!“

„Nein, natürlich nicht. Das Stadium, Kaninchen und Schimpansen zu beamen, ist abgeschlossen. Jetzt kommen Menschen dran – und zwar nur Freiwillige, so wie du.“ Alle drei lachen laut los.

„Wohin wollt ihr mich denn beamen?“

„Erstmal in den Nachbarraum.“

„Und wenn ich nicht will?“

„Dann steh auf und geh zurück zum Zeltplatz.“ 

„Aber ich bin doch gefesselt.“

„Ja, dann hast du wohl Pech gehabt und bist somit unser erster Freiwilliger zum Beamen.“ Wieder lachen alle drei.

Der Kittelmann hat inzwischen eine Spritze geholt und gibt mir eine Injektion in den Arm. Jetzt bin ich wie gelähmt, kann mich nicht mehr bewegen und auch nicht sprechen, bekomme aber alles mit.

Eine große Haube aus einem merkwürdigen Material wird über mich gestülpt. Dann dreht sich alles bei mir im Kopf. Ich spüre, wie sich mein Körper auflöst, wegschwebt und sich wieder zusammensetzt. Das Zusammensetzen fühlt sich an, als ob mich Tausende von Nadeln zusammennähen. Als ich einigermaßen wieder klar denken kann, stelle ich fest, dass ich wirklich in einem anderen Raum bin. Ich bin immer noch gefesselt und kann mich auch noch nicht wieder bewegen.

Die drei Männer kommen in den Raum, freuen sich und klatschen ab. „Na super, das Beamen hat geklappt“ denke ich, „wie komme ich nur weg von diesen Verrückten?“ Jetzt beginnt eine intensive Untersuchung meines Körpers, ob noch alles da ist und an den richtigen Stellen. Der Kittelmann sieht sehr zufrieden aus. Ich werde zurück in den anderen Raum gebracht und an einem Tropf gehängt. „Das ist Flüssignahrung,“ meint der Kittelmann, als er meinen Blick bemerkt. Aber da ist noch etwas anderes mit drin; nach kurzer Zeit schlafe ich wieder ein.

Am nächsten Tag erzählt mir der Kittelmann stolz, dass heute die Phase Zwei beginnt und ich an einen anderen Ort gebeamt werde. Wieder bekomme ich die Spritze, die mich lähmt; diesmal werden die Fesseln entfernt. Die Männer stülpen wieder die große Haube über mich und dann ist alles so wie beim erstmal, nur die Zeit, in der mein aufgelöster Körper schwebt, ist wesentlich länger. 

Als mein Körper wieder zusammengesetzt ist, befinde ich mich auf einer großen Wiese. Da ich aber noch immer gelähmt bin, kann ich nicht aufstehen und weglaufen. Da kommt die Frau aus dem Biergarten, lacht mich an und begrüßt mich. Sie gibt zwei Männern, die sie begleiten, den Befehl, mich zum Helikopter zu tragen. Dort bekomme ich wieder eine Spritze und schlafe sofort ein.

Als ich erwache, liege ich wieder gefesselt auf dem seltsamen Tisch. Die drei Männer sehen richtig zufrieden aus und lächeln mich stolz an, als ob sie jetzt ein Lob von mir hören wollen.

Kapitel 2 – Beamen ins Mittelalter

Der Kittelmann tritt an den Tisch und sagt: „Jetzt beginnt Phase Drei, der absolute Höhepunkt, wir werden dich in die Vergangenheit beamen!“

„Was? Wie wollt ihr mich denn da wieder zurückholen?“ frage ich entsetzt.

„Na, gar nicht – dass ist ja das Geniale! Egal, ob es klappt oder nicht – du kannst niemandem von uns berichten. Du bist einfach weg!“

„Ich könnte warten, bis der Tag ran ist, an dem ich hier gezeltet habe, und mich selbst warnen.“

„Wir werden dich gleich 400 Jahre zurückschicken, dann klappt das mit dem Warnen auch nicht“, sagt lachend der Kittelmann und gibt mir wieder die Spritze, die alles lähmt. Dann werden mir die Fesseln gelöst und man legt mir meinen weißen Panamahut auf den Bauch mit dem Kommentar: „Wir wollen nichts behalten, was uns nicht gehört!“ Alle lachen wieder. Nun wird die Haube zum dritten Mal über mich gestülpt. 

Wieder spüre ich, wie ich mich auflöse, und nach einer sehr langen Zeit wieder zusammensetze

Mittelalter

Ich wache auf einer Wiese auf, das Gras ist sehr hoch und es sind keine Männer da, die mich abholen. Langsam kann ich mich wieder bewegen und nach einer gefühlten Ewigkeit stehe ich auf. Ich sehe mich um. Die Wiese geht auf der einen Seite in einen Wald über, links von mir ist ein Fluss, sonst sehe ich nur Wiese und Felder. Ich will wissen, wo ich bin und ob es sich wirklich um eine Zeitreise gehandelt hat. Ich gehe zum Fluss, wo ich meinen Durst stille und mir durch den Kopf geht, dass fast alle Siedlungen an Flüssen gebaut wurden, also laufe ich weiter den Fluss abwärts – oder zu Tal, wie ein Flussschiffer sagen würde. Wenn ich nicht bald auf Menschen treffe, würde ich bestimmt verhungern.

Da sehe ich meine Rettung. Ein wilder Apfelbaum mit großen roten Äpfeln. Mein großer Hunger siegt über die Angst vor meiner Kern- und Steinobstallergie, und wunderbarerweise geschieht nichts – als ob ich nie eine Allergie hatte. Ich esse mich an den Äpfeln richtig satt und stecke mir noch einige ein.

Nach einem halben Tagesmarsch sehe ich in der Ferne eine Burg und lege diese als mein neues Ziel fest. Gegen Abend erreiche ich eine Siedlung, die sich kurz vor der Burg befindet. Ich nähere mich langsam und beobachtet die Bewohner: Alle sind so gekleidet wie bei einem Mittelalterspektakel, nur schmutziger und zerlumpter. Es hatte also geklappt: Ich bin tatsächlich im Mittelalter gelandet! Als ich mich den Bewohnern nähere, wird es ganz still und alle schauen mich an, als ob ich von einem anderen Stern komme. Keiner spricht mich an und ich laufe zwischen ihnen hindurch und nähere mich einer Herberge, welche ich entdeckt habe. Als ich die Herberge betrete, gehen die Gespräche hinter mir wieder los.

Die Herberge

Der Wirt hatte wohl schon einige Fremde in seiner Herberge gesehen. Trotzdem mustert er mich ausgiebig und fragt dann nach meinem Begehr. Ich sage ihm, dass ich essen und trinken möchte sowie ein Nachtlager brauche. Er fragt, ob ich bezahlen kann. Ich zücke meine Brieftasche und zeige ihm den Inhalt. Er betrachte die Scheine und die Münzen mit Argwohn. Er entscheidet sich für die Kupfermünzen – so bekomme ich Essen, Trinken und Nachtlager für 6 Cent. Das ist sehr preiswert, aber mein Kleingeld wird wohl nur für eine Woche reichen. Egal, jetzt wird Abendbrot gegessen und dann geschlafen. 

Am nächsten Morgen werde ich sehr unsanft geweckt. Burgwachen stehen an meinem Lager und zerren mich hoch. Sie drücken mir meine Sachen in die Hand, setzen mir meinen Panamahut auf und bringen mich zur Burg. Kurze Zeit später werde ich dem Burgherrn vorgeführt. Er befragt mich. Wer bin ich, woher ich komme und wohin ich will? Ich erzähle ihm die Wahrheit, so wie man es mir schon als Kind beigebracht hatte: Ehrlich währt am längsten. Das ist ein großer Fehler. Es zeigt sich, dass niemand die Wahrheit hören – geschweige denn glauben – will. 

Ich lande darum gleich im Verließ. Nun sitze ich hier, umgeben von kleinen Halunken und großen Halsabschneidern. Ich komme mir vor wie bei einer Kabinettssitzung der Regierung. Am nächsten Tag werde ich einem Gericht vorgeführt und man beschuldigt mich der Ketzerei. Denn ich hatte gestern beim Verhör durch den Burgherrn auch erwähnt, dass die Erde keine Scheibe sei, sondern ein Würfel, der sich um die Sonne dreht. Auch weitere Fakten, welche die Würfeltheorie erklärten, waren in meiner Lage nicht unbedingt hilfreich. Der anwesende Henker führt mir sodann seine Foltergeräte vor mit dem Hinweis, dass nach deren Anwendung bisher jeder geständig war.

Das Gericht gab mir eine Nacht Zeit, mir alles noch einmal zu überdenken. Die ganze Nacht überlege ich, wie ich aus dieser Situation herauskommen könnte, gegen Morgen schlafe ich endlich ein. Gegen Mittag bringt man mich wieder zum Gericht. Diesmal sitzt außerdem ein Mönch im Raum und der Henker hat schon alle Foltergeräte ausgebreitet. Der Henker grinst mich an und ich sehe die Vorfreude auf seinem Gesicht. Nun erzähle ich noch einmal die Wahrheit und erkläre das mit dem Beamen und der Reise durch die Zeit genauer. Da nimmt der Henker eine Daumenschraube und legt meinen Daumen hinein. 

Jetzt meldet sich der Mönch zu Wort. Der Mönch ist ein Experte, was Zeitreisen angeht, sagt er. Er hätte schon einmal mit einem Mann, der angeblich aus der Zukunft kam, gesprochen. Dieser habe ihm erklärt, dass Beamen das normale Transportmittel in der Zukunft ist, dass aber ein Zeitsprung nicht erlaubt sei, da man die Person nicht zurückholen könne. In den Geschichtsbüchern stand aber, dass es vor über hundert Jahren mal einen Versuch gab mit einem Mann mit weißem Hut – aber das war wahrscheinlich nur ein Märchen, um Kindern Angst zu machen, dass man sie, wenn sie nicht lieb sind, in die Vergangenheit beamt und sie nie wieder zurückkommen. Und er erklärte, dass Zeitreisen auf einer völlig anderen Technologie basieren. 

Ich sage dem Mönch und dem Gericht, dass ich dieser Mann bin, der mit dem weißen Hut. Der Mönch lacht und sagt: „Der Hut ist doch nicht weiß, eher beige, hellgrau oder dunkelweiß.“ Als der gehen will, frage ich ihn: „Was ist denn mit dem Mann aus der Zukunft passiert?“ 

Der Mönch dreht sich noch einmal um und sagt: „Wir haben diesen Spinner als Ketzer verbrannt.“ Dann geht er lachend aus dem Raum. 

Jetzt fange ich auch an, zu lachen und höre gar nicht mehr auf, ich schneide Grimassen und äffe den Richter nach. Dieser verlangt Ruhe, aber ich mache immer weiter. Ich benehme mich wie ein Irrer und das mit voller Absicht. Ich hatte in einem Museum über das Mittelalter gelesen, dass geistig Verwirrte nicht gefoltert werden dürfen. Was da stand, stimmte auch – zu meinem Glück! Ich wurde nicht gefoltert, sondern einfach zum Tode durch Köpfen verurteilt. 

Am Sonntag ist allgemeiner Hinrichtungstag, alle Bewohner der Burg und der Umgebung versammeln sich auf dem Burgvorplatz, und unter großen Jubel wird ein Verurteilter nach dem anderen hingerichtet. Ich bin als Vorletzter an der Reihe, mein Urteil wird verlesen und dann zerrt man mich zum Richtblock. Es gibt weder einen letzten Wunsch noch eine Augenbinde. Sobald mein Kopf auf dem Richtblock liegt saust das Henkerbeil herab und zappzerapp, der Kopf ist ab.

Kapitel 3 – Alternatives Ende

Aua, tat das weh, mein Kopf fällt in einen Korb und mein Blick richtet sich nach oben. Schnell schließe ich die Augen, ich möchte verhindern, dass das Blut, das aus meinem Körper sprudelt, mir in die Augen fließt. Mein Körper und mein Kopf werden in eine Grube außerhalb der Burg geworfen, in welcher schon die anderen Hingerichteten liegen. Ich öffne meine Augen und sehe nicht unweit von mir meinen Körper. Mit der Kraft meiner Gedanken versuche ich den Körper zu bewegen und wie ein Wunder klappt das. Langsam robbt der Körper auf mich zu. Ich halte einen Moment inne, als die Burgwachen den letzten Verurteilten in die Grube werfen. Dann mache ich weiter, der Körper ist nun so nahe, dass die Hände meinen Kopf packen können und ihn wieder auf den Hals setzen. Nun wächst zusammen, was zusammengehört, denke ich bei mir.

Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich durch das Beamen unsterblich geworden bin – glaube ich jedenfalls. Die Gedanken überschlagen sich. Wenn ich jetzt 400 Jahre warte, könnte ich mich warnen, eine super Idee, oder?

Um zu verhindern, dass ich wieder auffalle, ziehe ich mir Kleidung von anderen Hingerichteten an. Diese ist dreckig, verlaust und stinkt, aber alles ist besser, als morgen wieder hingerichtet zu werden.

Ich verlasse die Gegend so schnell es mir möglich ist und wandere Richtung Westen, dabei orientiere ich mich an der Sonne. Wenn ich mich in 400 Jahren warnen will, muss ich diese Gegend unbedingt verlassen, wegen des Schmetterlingseffekts. Wenn ich hier irgendetwas ändere (im geschichtlichen Ablauf) kann es sein, dass ich nie geboren werde. Darum beschließe ich, den Kontinent zu verlassen, und woanders mein Glück zu versuchen. 

Nach einigen Wochen erreiche ich die Küste und finde auch ein Schiff, das zu einem andren Kontinent segelt. Ich heuere als Matrose an und nach mehreren Wochen der Überfahrt sind wir da. 

400 Jahre voller Abenteuer

Die nächsten 400 Jahre verbringe ich hier, erlebe jede Menge Abenteuer und sehne den Tag herbei, an dem ich zurückkehre und mich warne. Ich muss meine Identität alle zehn bis zwanzig Jahre wechseln. Ich bin darin bald ein Profi, obwohl es mir immer weh tut, wenn ich meine Familie und meine Freunde wegen eines Identitätswechsels verlassen muss. Aber es darf ja niemand erfahren, dass ich unsterblich bin…

Nun endlich ist der Tag gekommen, an dem ich zurückkehre! In genau einer Woche wird der Tag meiner Entführung sein. Ich fliege zurück in meine Heimat, es kommt mir alles seltsam bekannt vor, obwohl es hier und da doch kleine Veränderungen gibt. Allerdings kann nach 400 Jahren auch meine Erinnerung etwas gelitten haben. Ich nehme mir einen Mietwagen und fahre zum Campingplatz. Ich suche mir ein kleines Hotel in der Nähe. In den nächsten Tagen erkunde ich die Gegend und ein Tag vor der Entführung beobachte ich aus sicherer Entfernung, wie mein altes Ich auf dem Campingplatz ankommt. 

Wieder im Biergarten

Am nächsten Abend gehe ich zum Biergarten und beobachte mein altes Ich, es sitzt genau da, wo ich saß, und gegenüber sitzt die gleiche Frau. Meine Gedanken überschlagen sich: Wenn ich jetzt hingehe und ihm alles sage, verschwinde ich dann? Zerfalle ich zu Staub? Was wird aus meiner jetzigen Familie, aus meinen Kindern, Enkelkindern, Urenkeln usw.? Sind die letzten 400 Jahre alle weg? Sterben alle meine Kinder? Oh Gott… Ich hatte schon oft darüber nachgedacht, doch jetzt ist der Zeitpunkt, wo es real werden sollte. Es beginnt ein innerer Kampf. Alles, was ich nach dem Beamen in den letzten 400 Jahren erlebt und geschafft habe, wäre von einem Moment zum anderen weg. Nein ich kann es nicht tun, ich darf mich nicht warnen!

So beobachte ich mein altes Ich, wie es mit der Frau mitgeht – und alles nimmt seinen Lauf, wie damals. Es gibt allerdings einen kleinen Unterschied: Diesmal kann ich beobachten, wie man mein altes Ich bewusstlos aus der Herberge trägt und in einen Lieferwagen legt. Mein Mietwagen steht bereit und ich verfolge den Lieferwagen. Nach etwa einer Stunde Verfolgung habe ich einen Entschluss gefasst. Ich kehre um und stelle den Mietwagen vor meinem Hotel ab. Ich hole noch ein paar persönliche Dinge aus meinem Zimmer und gehe zum Campingplatz. Diese Nacht schlafe ich wieder in meinem „alten“ Zelt. In dieser Nacht träume ich noch ein letztes mal vom Beamen. Am nächsten Morgen packe ich nach einem kleinen Frühstück das Zelt zusammen und verlasse mit meinem „alten“ Auto den Campingplatz. Nun setze ich meinen Camping-Urlaub nach 400 Jahren wie geplant fort.

Da ich ja nun unsterblich bin, macht der Satz „Und wenn ich nicht gestorben bin, mache ich noch immer Camping-Urlaub“ allerdings keinen Sinn…